Alles zu Erdäpfeln
Kochtypen, Lagerung und Rezeptideen
Erdäpfelpüree, Eintopf oder Knödel? Die Vielfalt von Erdäpfelgerichten ist schier endlos. Wir zeigen, welche Sorte wofür geeignet ist, wie die Knollen angebaut werden und wo sie herkommen.
Herkunft und Anbau
Die ersten Erdäpfel wurden in den Anden im heutigen Südamerika entdeckt. Angekommen in Europa, wurde die Erdäpfelpflanze zunächst als Zierpflanze genutzt. Erst Mitte des 18. Jahrhunderts entdeckten die Menschen die Knolle als Nahrungsmittel und bauten sie ab dieser Zeit als Nutzpflanze an.
Die Wunderknolle ist ein Nachtschattengewächs und wächst unter der Erde. Erdäpfel mögen steinfreie und wasserdurchlässige Flächen. Deshalb wird der Boden vor dem Stecken der Saaterdäpfel gut aufgelockert. Das grüne Blattwerk ist ein Indikator für die Gesundheit der Knollen und bildet eine Vielzahl von Blüten aus. Je nach Sorte können diese in der Farbe variieren - von weiß über rosa bis violett ist alles möglich. Hierzulande beginnt die Erdäpfelernte im Frühsommer und reicht bis in den Herbst hinein. Durch die guten Lagermöglichkeiten sind die Knollen ganzjährig verfügbar.
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Welche Erdäpfel eignen sich für welches Gericht?
- Festkochende Erdäpfel haben eine schnittfeste, saftige Konsistenz und halten gut ihre Form. Durch ihren geringen Stärkeanteil platzt die Schale beim Kochen nicht auf. Sie sind bestens für Erdäpfelsalat, Salz-, Pell- und Braterdäpfel geeignet.
- Vorwiegend festkochende Erdäpfel sind echte Allrounder. Ihre Schale platzt beim Kochen leicht auf und sie nehmen Saucen gut auf. In unserem Sortiment findest du auch vorwiegend festkochende Erdäpfel mit roter Schale und gelbem Fruchtfleisch. Sie sind perfekt für Pommes, Eintöpfe oder Aufläufe.
- Mehligkochende Erdäpfel haben eine weiche und trockene Konsistenz und zerfallen beim Kochen schnell. Sie zeichnen sich aufgrund ihrer langen Reifezeit durch einen kräftigen Geschmack aus. So sind sie für Püree, Puffer und Knödel geeignet. Roh finden mehligkochende Erdäpfel auch in Rösti Verwendung.
- Früherdäpfel haben ihren Namen aufgrund ihrer kurzen Reifezeit. Sie sind direkt pfannenfertig, da du ihre dünne Schale mitessen kannst.Oft sind sie festkochend oder vorwiegend festkochend. Früherdäpfel solltest du aufgrund der dünnen Schale innerhalb von zwei Wochen verzehren. Sie sind perfekt für leichte Sommergerichte geeignet.
In der Bio-Landwirtschaft sind chemisch-synthetische Pestizide tabu. So werden auch die Bio-Knollen nicht mit chemisch produzierten Mineraldüngern und chemisch-synthetischen Pestiziden bearbeitet. Im Gegensatz zum konventionellen Anbau wird Beikraut auf Feldern mit Bio-Erdäpfeln maschinell gehackt. Bio-Landwirt*innen setzen zusätzlich auf das Vorkeimen der Erdäpfel, was für eine bessere Resistenz gegen Schädlinge sorgt, und auf eine weite Fruchtfolge, wodurch sie den Boden schonen.
Bevor sie zu Hause gelagert werden können, sollten die Knollen komplett trocken sein. Waschen musst du sie vor dem Einlagern nicht, da trockene Erde ein guter Schutz vor Fäulnis ist. Die Optimale Umgebungstemperatur für die Lagerung von Erdäpfeln liegt bei unter 5 °C. Außerdem mögen sie Dunkelheit. Bei höheren Temperaturen oder Helligkeit fangen die Knollen schneller an, zu keimen. Der optimale Lagerort kann also ein unbeheizter, luftiger Keller sein. In einer Wohnung können die Erdäpfel abgedeckt in einer Vorratskammer gelagert werden. Der Kühlschrank eignet sich als Lagerort hingegen nur für kurze Zeit, da die Temperatur im Kühlschrank schwankt und so Geschmack und Konsistenz der Knollen negativ beeinflusst werden können.
Einige Gemüsesorten enthalten den Pflanzenstoff Solanin, der als natürlicher Schutz vor Mikroorganismen, Bakterien und Pilzen wirken kann. Der Stoff tritt vor allem in grün gewordenen Erdäpfeln und Keimen auf. Deswegen solltest du die Knollen, die viel keimen, nicht mehr essen. Bei kleinen Erdäpfeln können zwei bis drei, bei großen vier bis fünf kleine Keime großzügig entfernt und die Knolle noch genossen werden. Der Keimbildung kannst du mit der richtigen Lagerung und einem zügigen Verzehr vorbeugen.